Schweißrauchabsaugung W3 – Was Sie darüber wissen sollten

von Ralf Weber verfasst am 05.07.2023 09:30:00
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Schweißrauchabsaugung ist ein wichtiger Aspekt in der industriellen Fertigung, um die Luftqualität zu kontrollieren und die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der Schweißrauchklasse W3 zu. Was ist damit gemeint und wer benötigt eine Schweißrauchabsaugung mit W3-Zertifizierung?

W3-Zertifizierung als Gütesiegel

Die W3-Zertifizierung ist eine Zertifizierung des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) und ein wichtiges Qualitätsmerkmal für Schweißrauch-Absauggeräte.

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Geräte mit W3-Zertifikat dürfen in Deutschland auch bei der Verarbeitung von hochlegierten Stählen eingesetzt werden. Das Zertifikat bestätigt, dass der Abscheidegrad der Schweißrauchabsaugung unter Verwendung von hochlegiertem Stahl getestet ist und dass die Filteranlage alle Schadstoffe zu 99 Prozent aus der Luft filtert. Die W3-Zertifizierung ist weltweit anerkannt und ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsschutzes.

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Diese Zertifizierung gibt dem Anwender einer Schweißrauch-Absauganlage die Erlaubnis zur Rezirkulation der gereinigten Luft. Das heißt, in Ländern wie beispielsweise Deutschland kann mit W3-zertifizierten Schweißrauch-Absauggeräten gemäß TRGS 528 die gefilterte Abluft unbedenklich wieder in die Arbeitsumgebung geleitet werden. Dies schont zusätzlich den Geldbeutel und die Umwelt, da gerade in den kalten Wintermonaten geheizte Hallenluft nicht nach außen abgeführt werden muss.

Unterscheidung der Schweißrauchklassen W1, W2 und W3

Die Schweißrauchklassen W1, W2 und W3 unterscheiden sich in den Abscheidegraden der krebserregenden Schadstoffe. Die Klasse W1 hat den niedrigsten Abscheidegrad, während die Klasse W3 den höchsten prozentualen Abscheidegrad hat. Filter der Abscheideklasse W1 sind für unlegierte Stähle oder niedriglegierte Stähle geeignet. Die Klasse W2 hat einen Abscheidegrad von mehr als 98 Prozent und ist für das Schweißen von legierten Stählen mit Nickel- und Chromanteilen (5 bis 30 Prozent) geeignet. Die Schweißrauchklasse W3 bestätigt, dass die Filteranlage alle giftigen Stoffe zu 99 Prozent aus der Luft filtert und ist für das Schweißen von hochlegierten Stählen mit Nickel- und Chrombestandteilen mit Anteilen über 30 Prozent geeignet.

Filterklasse Abscheidung (%)
Anwendung
W1 ≥ 95 Unlegierter Stahl, legierter Stahl mit Legierungsbestandteilen z. B. Ni und Cr, niedrig legierter Stahl, x ≤ 5 %
W2 ≥ 98 Wie W1, zusätzlich legierter Stahl mit Legierungsbestandteilen z.B. Ni und Cr (5 % ≤ x ≤ 30 %)
W3 ≥ 99 Wie W2, zusätzlich legierter Stahl mit Legierungsbestandteilen z.B. Ni und Cr (hochlegiertet Stahl mit x ≥ 30 % Ni-Basislegierungen)


Zusammenhang zwischen Schweißrauchklasse W3 und W3-Zertifizierung

Schweißrauchklasse W3 und W3-Zertifizierung beziehen sich auf dasselbe Konzept, nämlich die Absaugung von Schweißrauch, aber sie beziehen sich auf unterschiedliche Aspekte davon.

Die Schweißrauchklasse W3 bezieht sich auf den Abscheidegrad von Schweißrauchfiltern bei hochlegierten Stählen und bestätigt, dass die Filteranlage alle giftigen Stoffe zu 99% aus der Luft filtert. Die W3-Zulassung bezieht sich auf die Zulassung von Geräten, die für die Abscheidung von Schweißrauch geeignet sind. Eine W3-Zulassung erlaubt – wie bereits erwähnt – die Rückführung der gereinigten Luft in den Arbeitsraum und wird vom Berufsgenossenschaftlichen Institut für Arbeitsschutz (IFA) vergeben.

Zusammenfassend ist die Schweißrauchklasse W3 ein Klassifizierungssystem für Schweißrauchfilter, das den Abscheidegrad von krebserzeugenden Schadstoffen beschreibt. Die W3-Zertifizierung ist eine Zertifizierung des IFA, die bestätigt, dass eine Filteranlage alle Schadstoffe zu 99% aus der Luft filtert. Geräte mit W3-Zertifikat dürfen in Deutschland auch bei der Verarbeitung von hochlegierten Edelstählen eingesetzt werden und sind ein wichtiges Qualitätsmerkmal für Schweißrauchfiltergeräte.

Welche Arten von Schweißarbeiten erfordern den Einsatz von W3-zertifizierten Absauganlagen?

Die beim Schweißen von hochlegierten Stählen entstehenden Dämpfe müssen in Deutschland mit W3-zertifizierten Geräten abgesaugt und gefiltert werden. Die gereinigte Abluft darf gemäß TRGS 528 in den Arbeitsbereich zurückgeführt werden. Insbesondere sechswertiges Chrom (meist Chrom (VI) genannt) ist sehr schädlich.

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Es kommt in allen Arten von rostfreiem Stahl vor und stellt laut umfangreichen wissenschaftlichen Studien eine bekannte Ursache für die Entstehung von Krebs dar. Daher ist es unbedingt erforderlich, ein Absaugsystem mit W3-zertifiziertem Filter einzusetzen, welches diese schädlichen Partikel beseitigen kann, wenn der Chrom-Nickel-Gehalt über 30% liegt.

Eine Schweißrauchabsaugung der Klasse W3 eignet sich auch für die Absaugung von Schweißrauch bei unlegierten Stählen und Edelmetallen, verzinkten Materialien und Aluminium bei starker Belastung.

Welche Anforderungen müssen Absauganlagen erfüllen, um das W3-Zertifikat zu erhalten?

Um das W3-Zertifikat zu erhalten, müssen Absauganlagen bestimmte Anforderungen erfüllen. Diese Anforderungen sind in der Norm DIN EN ISO 21904-1 beschrieben.

Die ISO 21904 ist eine internationale Norm, die die Anforderungen an Schweißrauchfiltergeräte beschreibt. Die Norm wurde im Juni 2020 umstrukturiert und in die Normenreihe DIN EN ISO 21904 "Arbeits- und Gesundheitsschutz beim Schweißen" aufgenommen. Die Neuerungen der ISO 21904 betreffen die Anforderungen an die Bedienbarkeit, die Erfassung und den Abscheidegrad von Geräten, die der Schweißrauchabscheidung dienen.

Die Prüfstelle verleiht mit dem W3-Zertifikat ein Qualitätssiegel für Geräte, die den höchsten Anforderungen entsprechen. Die Absauganlagen müssen die Anforderungen hinsichtlich Bedienbarkeit, Erfassung und Abscheidegrad erfüllen. Das Zertifikat erlaubt den Betrieb der Absauganlage auch beim Schweißen von Edelstählen (Chrom-Nickel-Stählen) im Umluftbetrieb.

Wie oft sollten Filter in einem Schweißrauch-Absauggerät gewechselt werden?

Es gibt keine allgemeingültige Antwort auf die Frage, wie oft Filter in Schweißrauch-Absauggeräten gewechselt werden sollten, da dies von verschiedenen Faktoren wie der Art der Schweißarbeiten, der Häufigkeit der Nutzung und der Größe der Filter abhängt. Es ist jedoch wichtig, die Filter regelmäßig zu überprüfen und zu warten, um sicherzustellen, dass sie ordnungsgemäß funktionieren und die Schweißrauche effektiv absaugen. Einige Schweißrauch-Absauggeräte verfügen über eine automatische Filterreinigungsfunktion, die den Filter reinigt, ohne dass er ausgetauscht werden muss. Es ist ratsam, sich an den Hersteller der Absauggeräte zu wenden, um Empfehlungen zum Filterwechsel zu erhalten und sicherzustellen, dass die Absauganlage ordnungsgemäß gewartet wird.

Weitere Informationen zu Schweißrauchfiltern finden Sie in unserem Blogartikel: Was Sie bei Schweißrauchfiltern beachten sollten

 

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