Es stellt sich nicht mehr die Frage, ob Automatisierung in der Industrie Sinn macht, sondern eher, welche Art der Automatisierung besser für das Schweißen geeignet ist – Cobots oder Roboter? Während beide Technologien in der Lage sind, das Schweißverfahren zu automatisieren und damit die Produktivität zu steigern, gibt es spezifische Vor- und Nachteile, die bei der Entscheidung berücksichtigt werden müssen. In diesem Blogbeitrag werden wir uns mit den Unterschieden zwischen Cobots und Robotern beim Schweißen befassen und dabei aufzeigen, welche Faktoren für eine effektive Automatisierung des Schweißprozesses zu berücksichtigen sind.
Der Industrieroboter – die etablierte Wahl zur Produktivitätssteigerung
Roboter sind seit langem eine etablierte Option für die Automatisierung von Schweißprozessen. Sie bieten hohe Geschwindigkeit und Präzision, was zu einer höheren Schweißqualität führt. Ein weiterer Vorteil von Robotern ist, dass sie in der Lage sind, schwerere und unhandliche Schweißteile zu handhaben, was für Menschen schwierig oder unmöglich wäre. Roboter können auch rund um die Uhr arbeiten, was dazu beitragen kann, die Effizienz von Schweißprozessen zu steigern.
Allerdings gibt es auch Nachteile bei der Verwendung von Robotern. Sie sind oft groß und benötigen viel Platz, was die Installation und den Betrieb kostspielig machen kann. Auch die Anschaffungskosten können abhängig von der benötigten Stückzahl beträchtlich sein. Die Programmierung und Bedienung von Robotern können kompliziert sein, insbesondere bei der Ausführung von komplexen Schweißaufgaben. Das Programmieren mit dem Programmiergerät am großen Industrieroboter ist komplex und die Anwender müssen meistens speziell angelernt werden müssen. Die Industrieroboter werden hauptsächlich bei großen Stückzahlen eingesetzt.
Der Cobot – Kollaborierend oder nur leichter zu programmieren?
Cobots hingegen sind eine relativ neue Option für die Automatisierung von Schweißprozessen. Für Cobots wurde ein entsprechendes Image aufgebaut, sodass weniger Berührungsängste in vielen Bereichen bestehen. Vor einem Industrieroboter haben viele großen Respekt und eine gewisse Hemmschwelle besteht. Dabei besteht dazu kein Grund, da bei Cobots und Industrierobotern in der Größe und auch im zugehörigen Arbeitsbereich keine großen Unterschiede bestehen. Cobot sind in der Regel jedoch einfacher zu programmieren und zu bedienen, was dazu beitragen kann, den Zeitaufwand für die Automatisierung zu reduzieren. Auch die Anschaffungskosten sind üblicherweise um einiges geringer als bei einem Industrieroboter.
Mit dem Fokus auf die reine Ausübung der fügetechnischen Aufgabe liegt der wirkliche Vorteil des Cobots nicht am kollaborativen, sondern im Wesen des einfach zu programmierenden Leichtbauroboters. Das einfache, mit der Hand geführte Programmieren ist intuitiv und macht den Einstieg in das automatisierte Schweißen leichter. Auch Änderungen in der Schweißaufgabe sind mit Cobots einfach zu bewerkstelligen, da sie leichter und schneller umzuprogrammieren sind.
Die Sicherheit ist auch bei Automatisierung nicht zu vernachlässigen
Es ist besonders wichtig, darauf hinzuweisen, dass sowohl bei Cobots als auch bei autarken Industrierobotern bestimmte Sicherheitsrichtlinien beachtet werden müssen. In Europa wird beispielsweise durch die Maschinenrichtlinie vorgegeben, dass im Falle einer Gefährdung, die von einer Maschine ausgeht, eben diese Gefährdung durch Sicherheitseinrichtungen abgewendet oder von Anfang an direkt vermieden werden muss. Ob autark oder kollaborierend, die Gefahren beim Schweißen sind die gleichen und es muss mit entsprechenden Maßnahmen Abhilfe geschaffen werden. Dabei geht es vor allem um den Lichtbogen und die direkte Berührung von heißen oder stromführenden Teilen. Für beides ist die Einhausung die sicherste und beste Variante.
Falls Sie mehr zum Thema erfahren möchten, lesen Sie auch gerne unseren Blog Schweißen mit einem Roboter – die 5 häufigsten Fehler.
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