Gefahren beim Schweißen – Warum der Schweißbrenner nicht zur Last werden sollte

von Barbara Heuser verfasst am 11.03.2021 09:00:13

Denkt man an die Gefahren beim Schweißen, kommen einem sofort die üblichen Verdächtigen in den Sinn: Neben offensichtlichen Dingen wie schädlicher UV-Strahlung beim Lichtbogenschweißen, umherfliegenden Funken und Schweißspritzern oder auch Gefährdung durch elektrischen Strom, gibt es auch noch die unsichtbaren Gefahren beim Schweißen z.B. durch das Einatmen schädlicher Rauchgase.

Für all diese Gefahren gibt es Abhilfen und Schutzmöglichkeiten: Das Tragen einer persönlichen Schutzausrüstung (PSA) beim Schweißen gilt als Selbstverständlichkeit und schützt Haut und vor allem auch Augen vor Strahlung und Verletzungen durch Spritzer und Funkenflug. Rauchgas-Absaugbrenner, belüftete Schweißerhelme oder Systeme zur Schweißrauchabsaugung filtern giftigen Schweißrauch aus der Luft und schützen somit die Atmungsorgane des Schweißers.

Doch wie schützt sich der Schweißer langfristig vor gesundheitlichen Schäden am Bewegungsapparat? Was hilft gegen dauerhaft verspannte Muskeln, Ermüdungserscheinungen und Schmerzen im Rücken?

Ein häufig unterschätzter Aspekt beim Schweißen ist der Schweißbrenner selbst!

Unhandliche, schwere Brenner, die ergonomisch wenig an die Arbeitsabläufe des Schweißers angepasst sind, erschweren das tägliche Arbeiten. Häufig müssen lange Nähte ohne Absetzen geschweißt werden und das schwere Schlauchpaket wird dabei hinterhergezogen bzw. immer in die richtige Position gehoben.

Oder es wird in Überkopfposition geschweißt. Jeder Schweißer weiß, wovon die Rede ist: Das Schweißgut tropft, die Muskeln brennen, der Rücken schmerzt und das Gewicht des Brenners inkl. Schlauchpaket wird schnell zur Last.

Leichtgewichtschweißbrenner ABIMIG A T LW

Langfristig kann die Überbeanspruchung vor allem der Rücken- und Schultermuskulatur Probleme bereiten und zu Beeinträchtigungen im Bewegungsapparat führen.

Wie kann man hier Abhilfe schaffen? Gibt es eine Lösung für diese unterschätzte Gefahr beim Schweißen?

Es gibt sie: Gewichtsreduzierte und ergonomisch optimierte MIG/MAG-Schweißbrenner, die den Schweißer deutlich beim Arbeiten entlasten, damit Verspannungen nicht mehr zur alltäglichen Begleiterscheinung werden!

1. Das Gewicht des Schweißbrenners reduzieren

Gerade das Schlauchpaket ist ein wichtiger Faktor, wenn es um die Gewichtsreduktion geht. Leichtgewichtige Schlauchpakete können 30-50 % weniger wiegen als ein reguläres Schlauchpaket, was einen deutlichen Effekt erzielt. Dabei darf natürlich nicht am Material im Inneren gespart werden, denn der Schweißbrenner muss nach wie vor genauso leistungsfähig sein.

Benutzt man Leichtmetall-Komponenten bei stromführenden Kabeln im Schlauchpaket anstelle des üblichen Kupfers, sorgt dies für ein deutlich geringeres Gewicht, ein angenehmeres Schweißen und die Leistungsfähigkeit bleibt erhalten – die des Schweißbrenners und die des Schweißers.

MB EVO PRO Studie Schweißen in PE StellungStudien von ABICOR BINZEL in Kooperation mit der sportmedizinischen Abteilung der Justus-Liebig-Universität Gießen haben untersucht, wie sich nicht nur das Belastungsempfinden sondern auch die tatsächlich gemessene Belastung des Schweißers verändert, wenn anstelle eines regulären MIG/MAG-Standardbrenners, ein leichtgewichtiger MIG/MAG-Schweißbrenner verwendet wird. Die Ergebnisse sind eindeutig: Schulter- und Armmuskulatur werden deutlich weniger beansprucht, auf Dauer führt das zu weniger Beschwerden und somit auch langfristig zu weniger Krankheitsausfällen. Eine Win-Win-Situation für Schweißer und Unternehmen!

2. Die Ergonomie des Schweißbrenners verbessern

Zu einem guten Handling und entspanntem Schweißen gehört auch ein gut ausbalancierter Schweißbrenner. Denn damit muss der Schweißer keine zusätzliche Kraft aufwenden, um dem Gewicht eines schweren Schlauchpakets oder Brenners entgegenzuwirken. Fällt das ständige Ausbalancieren weg, leidet der Schweißer weniger an Nackenschmerzen.MB EVO PRO Schweißbrenner

Griffigkeit und Länge des Handgriffs sind ebenfalls zu beachten, wenn es um die Ergonomie des Schweißbrenners geht. Ist der Handgriff des Brenners zu lang, muss besonders beim Arbeiten in engen Räumen zu viel Kraft aufgewendet werden, um die Position beim Schweißen zu verändern. Ist der Handgriff angenehm zu halten und stimmt die Länge, können Schweißer bei ihrer Arbeit flexibler ihre Position wechseln, was zu weniger Ermüdungserscheinungen führt.

Auch die Position des Tasters am Schweißbrenner hat einen entscheidenden Einfluss, denn während eines langen Arbeitstages muss dieser Taster unzählige Male gedrückt werden. Liegt der Schweißbrenner gut in der Hand und sind Abstand und Winkel zwischen Finger und Taster optimal gewählt, muss weniger Energie aufgewendet werden, um den Taster zu erreichen und den erforderlichen Druck auszuüben.

Ein Kugelgelenk am Übergang zwischen Handgriff und Schlauchpaket entlastet speziell das Handgelenk des Schweißers: das Schlauchpaket wird unmittelbar hinter dem Griff flexibel nach unten weggeführt und verringert so die Hebelwirkung auf das Handgelenk. Zusätzlich wird durch ein Kugelgelenk das Pendeln während des Schweißens erleichtert.ABIMIG A T LW mit Wechselhaelsen

Verschiedene Brennerhälse, die perfekt an jede Aufgabe angepasst werden können und sich in Minutenschnelle wechseln lassen, erleichtern ebenfalls das Arbeiten. Denn damit müssen Schweißer nicht ihre Position umständlich an die Aufgabe anpassen, was viel Kraft und Energie kostet, sondern können flexibel den Brennerhals der Schweißaufgabe anpassen und somit auch an schwer zugänglichen Stellen komfortabler schweißen.

Leichte, ergonomische Schweißbrenner helfen also dabei, Kraft und Energie beim Schweißen zu schonen und die Flexibilität während des Arbeitens zu erhöhen, so dass der Schweißer weniger unter Ermüdungserscheinungen und körperlichen Beschwerden leidet und somit auch die Qualität der Schweißnähte über einen langen Zeitraum hinweg gleichbleibt.

Ein Mehrwert für Schweißer und Unternehmen!

Wenn Sie also über die Gefahren beim Schweißen nachdenken, sollten Sie auch den Brenner selbst nicht außer Acht lassen, damit dieser im wörtlichen Sinne nicht zur Last wird und Schweißer dauerhaft ohne körperliche Beschwerden ihre Arbeit mit Spaß ausüben können.

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Themen: MIG/MAG-Schweißbrenner, Gesundheit, Manuelles Schweißen, MIG/MAG-Schweißen