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Wie Schweißtraktoren die Arbeit des Schweißers erleichtern

Geschrieben von Thomas Scherer | 26.03.2020 09:19:04

Die beiden fünf Meter langen Schienenteile liegen wie zwei unendlich lange Bahnen auf dem Hallenboden. Dem Schweißer ist klar, was das bedeutet: Hocken, knien, bücken, immer wieder absetzen und nachrutschen. Und am Ende Nacharbeit hier und da, weil eine solch lange manuell geschweißte Naht nie eine gleichbleibend hohe Qualität hat.

Das Problem: Zwangslagen beim Schweißen

Das ständige Absetzen und wieder Losschweißen macht manch unschönen Wulst. Rücken, Schultern und Arme müssen zwischendurch gelockert werden. Gegen Ende werden nicht nur die Schmerzen größer, auch die Schweißnaht selbst sieht nicht mehr so schön aus wie auf dem ersten Meter. Mit diesem »Kino im Kopf« sieht der Schweißer seinen Schichtleiter auf sich zukommen. Der trägt an einem Griff ein Gerät mit vier Rädern – einen Schweißtraktor. Mit wenigen Handgriffen ist der auf dem Werkstück in Position gebracht, das Startkabel an die Stromquelle angepasst und der Schweißbrenner eingespannt. Dann werden die Parameter eingestellt und los geht’s.

Die Lösung: Schweißtraktoren als kostengünstige Helferlein statt teurer Investitionen

In der Schweißtechnik gibt es mehr und mehr »Helferlein« fürs Schweißen. Zum einen werden die Arbeitsschutzvorschriften immer strenger, zum anderen müssen Kosten gespart und die Produktivität gesteigert werden. Der Trend geht ganz klar in Richtung automatisiertes Schweißen und Roboterschweißanlagen, doch gibt es jede Menge kleine oder mittelständische Unternehmen, für die ein Aufrüsten in die Automation und das Roboterschweißen noch zu groß und zu kostenintensiv ist. Mechanische Tools, die den Handschweißer unterstützen, sind daher eine verhältnismäßig günstige Alternative. Diese kleinen Helferlein bieten gleich mehrere Vorteile: Sie entlasten den Schweißer, ermöglichen eine gleichbleibende Qualität der Schweißnaht und erhöhen maßgeblich die Produktivität.

Die perfekte Schweißnaht mit dem Schweißer-Copilot

Die Funktionsweise eines Schweißtraktors ist einfach. Im Prinzip ist er der Langstrecken-Copilot, der die eigentliche Arbeit des Handschweißers übernimmt. Der Schweißer selbst verfolgt stetig den Schweißprozess und justiert während der Fahrt des Schweißtraktors nach, falls erforderlich. So bleibt der Traktor immer auf der Spur mit dem wesentlichen Unterschied zum manuellen Schweißen, dass die Schweißnaht verzugsfrei, in konstanter Fahrgeschwindigkeit und durchweg gleicher Qualität geschweißt wird.

Schweißtraktoren sparen Zeit und Kosten

Ein Zeit- und Kostenfresser beim manuellen Schweißen langer Nähte ist die unterschiedliche Qualität der Schweißnaht. Wenn man immer wieder absetzen und neu ansetzen muss, geht wertvolle Zeit verloren. Je nach Länge des Werkstücks kann sich das erheblich auf die reine Schweißzeit auswirken. Außerdem leidet die Genauigkeit und damit die Qualität der Schweißnaht unter den Unterbrechungen. Aufwendige Nacharbeiten wie Schleifen, Fugenhobeln oder Polieren können durch einen Schweißtraktor auf diese Weise erheblich reduziert werden, was wiederum Zeit und Kosten spart. Zwar führt der Schweißer selbst dann keinen Handschweißbrenner mehr, kontrolliert aber permanent die Fahrt des Traktors und den Schweißprozess. Muss die Führung des Brenners nachjustiert werden, kann der Schweißer das während der Fahrt mit einem Handrad erledigen. Er gibt also nicht die Verantwortung komplett an den Schweißtraktor ab, behält somit noch die Oberhand über den Schweißprozess – allerdings ohne sich körperlich in der Zwangslage zu befinden, die er ohne Schweißtraktor einnehmen müsste.

Mobil einsetzbares Leichtgewicht

Schweißtraktoren sind in der Regel leicht genug, um sie von einem Einsatzort zum anderen zu transportieren. Diese Mobilität macht sie ideal für einen Einsatz auf Werften, im Fahrzeug- und Behälterbau sowie für Schweißungen vor Ort. Genauso gut lassen sie sich auch innerhalb der Produktionshalle schnell von einem Auftrag zum nächsten bringen. Da grundsätzlich alle Handschweißbrenner oder auch Automatenbrenner in die Traktoren eingespannt und die Schweißtraktoren einfach an vorhandene Stromquellen angeschlossen werden können, reicht es, wenn nur der Schweißtraktor »umzieht«.

Verkürzung der Durchlaufzeit = mehr Effizienz in der Produktion

Ein Schweißtraktor ist eine echte Arbeitserleichterung, stellt der Schweißer fest. Sein Schichtleiter hatte den Schweißtraktor schnell in Position gebracht, den Brenner darauf befestigt und gestartet. Während der Fahrt mussten nur geringfügige Anpassungen gemacht werden und die fünf Meter waren merklich schneller geschweißt als bisher allein von Hand. Mit dem positiven Nebeneffekt, dass weder Rücken noch Arme oder Schultern schmerzten. Auch die Naht hatte eine konstante Qualität, was in dieser Art bisher noch nie gelungen war.

Durch den Einsatz von Schweißtraktoren können also schneller mehr Meter am Stück geschweißt werden, was die Produktionszeiten optimiert und die Ausfallzeiten des Schweißers durch eine einseitige Belastung seines Bewegungsapparats auf ein Minimum reduziert. Ein Schweißtraktor ersetzt allerdings nicht den Handschweißer – er ist vielmehr dessen Copilot, der ermüdungs- und belastungsfreies Durchschweißen mit konstanter Qualität ermöglicht. Ein echter Kollege sozusagen.

Breites Angebot an unterschiedlichen Schweißtraktoren

Es gibt eine große Vielfalt an Schweißtraktoren mit verschiedensten Funktionen wie Pendeln und weiteren technische Features von unterschiedlichsten Anbietern. Welcher der richtige ist für die Schweißaufgaben in der Produktion, muss jeder Anwender für sich selbst entscheiden. Auch ABICOR BINZEL hat mit dem ABICAR zwei Modelle am Start, die unterschiedliche Anforderungen bedienen und unterschiedliche Features mitbringen. Einen schnellen Überblick liefert die aktuelle Broschüre.

Weitere Informationen finden Sie auch auf der Website.

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